Das Vorgestellte Bodenstativ ist für Tierfotografen mit schweren Teleobjektiven ( z.B 400/2.8, 500/4, 600/4 800/5.6, 300-800/5.6 ) gedacht. Seit Jahren fotografiere ich Tiere in Augenhöhe meistens vom Bohnensack und mit Hilfe eines Winkelsuchers. Für diese Art der Fotografie habe ich mir auch schon Hilfsmittel gebaut um besser schwenken zu können. Trotzdem verpasst man, immer wieder mit dieser Technik schnelle Aktion und es ist sehr schwierig den Horizont gerade zu halten.
Deshalb musste ein neues nivellierbares Bodenstativ her. Wichtig waren folgende Prämissen:
– Nivellierbar möglichst mit einem großem Nivellierwinkel
– Möglichst niedrig
– Kompakt
– Hohe Tragkraft für schwere Objektive
– Einfacher Bau des Stativs
Auf dem normalen Stativ setze ich eine 100 Nivellierkalotte zur Befestigung des 2D Neigers ein. Für das Bodenstativ ist die Kalotte nicht zu gebrauchen da sich die Klemmschraube für die Kalotte nicht mehr bedienen lässt. Deshalb dient ein Nivellierkopf zum Ausgleich diese haben die Klemmung seitlich so dass sich diese auch knapp über dem Boden noch bedienen lässt. Nachteil bei den Nivellierköpfen ist dass die meisten nur ca. 15° Winkelausgleich zulassen, schlecht wenn der Boden stärker geneigt ist. Deshalb musste das Bodenstativ noch verstellbare stabile Füße bekommen.
Mit diesen Prämissen konnte der Selbstbau des Bodenstativs beginnen.
Basisplatte des DIY Bodenstativs
Basis für das Stativ ist eine Multiplexholzplatte ( Buche Wasserfest verleimt ), diese wird dreieckförmig zu geschnitten ( ca.460mm Kantenlänge, Dicke 16mm ) an den Ecken wird mit 2 Komponentenkleber eine Einschlagmutter M8 geklebt. Damit sich das Bodenstativ besser händeln lässt werden mit der Stichsäge noch 3 große Löcher ausgesägt damit man die Platte besser greifen kann.
In der Mitte der Platte wird zum Schluss noch ein Loch für die 3/8“ Schraube gebohrt fertig ist die Grundplatte.
Die DIY Bodenstativbeine
Die Füße sind M8 Gewindestangen. Vorteil stabil und das Bodenstativ lässt sich damit auch ohne den Nivellierkopf sehr gut ausrichten, mit dem Nivellierkopf geht es deutlich schneller beides zusammen ermöglich einen größeren Ausgleichswinkel.
Pos. 1 Kugelgriff
Pos. 2 Gewindestange ( Länge XXX )
Pos. 3 Rändelmutter zum kontern sonst wackelt das Stativbein
Pos. 4 Kugelgriff in der Mitte auseinander gesägt ( damit sinkt das Stativbein im weichen Boden nicht ein)
Pos. 5 Flügelmutter dient als Doppelspike
Fertigstellung
Der Nivellierkopf ist der FLM LB60X ( +-15° ) und wir mit einer 3/8″ Schraube mit der Platte verschraubt, darauf kommt der Wimberley Head, der hat den Vorteil gegen über meinem Videoneiger dass er deutlich niedriger ist. Das Bodenstativ trägt ein 600er Teleobjektiv ( 6Kg ) problemlos.
Transport des Bodenstativs
Zum Transport polstere ich den Nivellierkopf und die Stativbeine mit Heizungsrohrisolierung ab und stecke das Bodenstativ in eine selbst genähte Tasche aus Gewebeplane da das Stativ oft verschmutzt ist. Das Bodenstativ wiegt mit Nivellierkopf ohne Wimberley Head knappe 2 Kg und ist somit für den Naturfotograf noch sehr gut zu transportieren.