Ein Trioplan wollte ich schon länger haben, leider war der Gebrauchtmarkt in den letzten Jahren nicht ergiebig. Als Meyer Görlitz dann ankündigte es würde eine neu Auflage dieses Objektives geben, war klar das muss ich haben.
Das Trioplan ist das unschärfste und kontrastschwächste Objektiv in meinem Fotorucksack! Den Kauf des Objektivs habe ich trotzdem nicht bereut! Das Trioplan ist ein Objektiv mit Seele und kann nicht mit Testcharts seine Klasse beweisen.
Das Objektiv macht mir als Naturfotograf einfach Spass, wenn die Bedingungen stimmen. Gegenlicht, wenn die Sonne durch Büsche oder Bäume leuchtet, dann entfaltet sich die ganze Pracht von Trioplanfotos und als moderner Naturfotograf merkt man, dass es nicht nur perfekte Schärfe und Kontrast sind, die ein gutes Objektiv ausmachen, sondern dass dieses Objektiv einen besonderen Spirit hat. Während man als heutiger Naturfotograf auf exzellente Bildschärfe und schnellen Autofokus setzt, zeigt das Trioplan, dass es noch eine andere Seite der Fotografie gibt.
Lieferumfang
Geliefert wird das Trioplan in einem Verpackungswahnsinn. Ein klassischer Karton in dem sich eine hochwertige Pappschachtel befindet und dann ein hölzernes Lackkästchen in dem sich das Objektiv befindet. Brauche ich als Naturfotograf nicht, meine Objektive haben ihren Platz im Fotorucksack und nicht in der Vitrine, für mich hätte es eine billiger Verpackung getan.
Eine kleine Metall Gegenlichtbende zum aufschrauben wird mit geliefert, diese schraubt an am besten einmal fest und lässt diese am Objektiv. Das Objektiv ist klein und handlich, hat eine schöne Metallfassung, die Schärfeeinstellung läuft wunderbar weich mit einer langen Übersetzung. Die Blende ist stufenlos einstellbar.
Bokeh – die Seifenblasen
Warum macht ein Objektiv Spass, dass zu Lichtsäumen neigt und in der Kontrastübertragung nicht ansatzweise mit modernen Optiken mithalten kann? Das Geheimnis liegt in der Darstellung des Hintergrunds. Das Bokeh des Trioplan ist einzigartig. Lichtpunkte werden als große Unschärfekreise mit einem hellen Rand dargestellt – das berühmte Seifenblasenbokeh. Um dieses Bokeh zu bekommen müssen die optischen Fehler des Objektives akzeptiert werden. Auch die neueste Version Trioplan 100f 2.8 II hat diese optischen Fehler.
Die berühmten Bubbels entstehen wenn das Motiv im Nahbereich ca. 1m Entfernung ( Naheinstellgrenze 0,9m beim dem Trioplan II ) liegt und ein lichtdurchfluteter strukturierten Hintergrund vorhanden ist, z.B. Gegenlicht durch Büsche oder Bäume. Um den Naheinstellbereich zu verbessern und die Bubbels größer werden zu lassen helfen Zwischenringe sehr gut.
Auf Grund der Randbedingungen setze ich das Trioplan in der Naturfotografie in der Pflanzen / Insektenfotografie ein und bin immer nach de Suche nach lichtdurchfluteten Hindergründen.
In den Gegenlichtsituationen ist das Scharfstellen oft durch entstehende Lichtsäume nicht einfach, hier muss man sehr präzise Arbeiten hierfür ist ein Stativ sehr hilfreich, ich aber benutze das Trioplan meistens Freihand um die Bubbels besser einparken zu können. Bei der Freihandfotografie ist der IBIS meiner spiegellosen Kamera eine große Hilfe.
Bildbeispiele Trioplan 100 2.8 II
Den Spirit des Trioplans 100 2.8 II lässt sich durch Bildbeispiele besser beschreiben als durch Tests, deshalb hier Bilder aus meinen Projekt Alblichtbilder.
Tolle Bildwirkung! LG Rolf Peine
Danke, Rolf!
Mit diesem Objektiv gehts Dir wie mir. Irgendwie nutzt man es zum Malen mit Licht.
Man sieht an Deinen Bildern: Du arbeitest damit und lieferst Top Ergebnisse. Das Objektiv schenkt einem nichts!
@sauterwernerphotoworks
Danke Werner, ja man muss damit Arbeiten und manchmal auch sehr hart arbeiten. Aber harte Arbeit lohnt sich wenn die Bilder gefallen.