Als Naturfotograf habe ich Objektive mit der Brennweite 135mm lange ignoriert. Für mich waren das Objektive für People Fotografen.
Da ich bei längeren Touren für die Pflanzenfotografie nur selten das lange lichtstarke Tele mitnehmen wollte, war ich auf der Suche nach einem Objektiv mit ähnlicher Bildwirkung. Nach Tipps von Kollegen mal das 135/2 von Walimex zur probieren, hat mir ein Freund Bilder von 135/1.8 zugesendet, die haben dann den Ausschlag gegeben mich für das Originale zu entscheiden.
Das Sony 135 1.8 ist ein GM Objektiv was bei Sony für besonders hohe Optische Leistung steht. Das 950 Gramm schwere Objektiv hat ein sehr gute mechanische Fassung. Es hat noch einen Blendenring mit den man die Blende am Objektiv gerastet oder stufenlos einstellen kann, bei der Stellung A des Blendenrings kann man die Blende normal von der Kamera aus einstellen.
Sehr häufig verwende ich den Blendenring nicht ob wohl die Verstellung sich sehr gut anfühlt, aber ein 1.8er Objektiv möchte ich bei Offenblende betreiben und so macht das Objektiv einen riesen Spass.
Eine Schärfeebene, rasiermesser scharf, extrem gering bei Offenblende, mit der sich das Motiv von Vorder- und Hintergrund löst. Da das 135 kein Makroobjektiv ist, ist man häufig gezwungen bei keinen Motiven sich über die Bildgestaltung richtig Gedanken zumachen, da GROSS, BUNT, SCHARF nicht geht ( bunt und scharf schon 🙂 ).
Bei Motiven wie Schmetterlinge / Orchideen in der Wiese kann man schön die unruhige Wiese auflösen, so dass diese aber noch erkennbar ist und man den Lebensraum noch ahnen kann.
Das Bokeh gefällt mir sehr gut, bei Fotografieren von hellen Stellen im Hintergrund erhält man sehr schöne Unschärfekreise.
Besser als beim 90mm Makro ist die Gegenlichtbende gelöst diese rastet nicht nur wie beim 90mm Marko ein, sonder hat einen Verriegelungsknopf. Der Verriegelungskopf wird auch in einigen Jahren noch sehr gut funktionieren, die Rastfunktion kann verschleissen.
Der Nachteil sind die 950 Gramm das ist im Rucksack schon ein Klotz und muss deshalb je nach Motivlage mit dem 14-24 seinen Platz tauschen.
Die Blende 1.8 hat noch den schönen Vorteil, dass man bei wenig Licht doch noch einwenig bessere Verschlusszeiten als mit Blende 2.8 bekommt, immer wieder ein Vorteil bei Aufnahmen wo man kein Stativ verwenden kann.
Bei Marko oder Detailfotografie sind ab jetzt immer das 90mm Marko von Sony, das 135, Trioplan und das 14mm Laowa dabei. Ist noch tragbar und man hat mit der Kombination viele Möglichkeiten das Motiv abzubilden, vorausgesetzt die Kreativität ist mit im Fotorucksack.
Daten des Sony 135 1.8 GM
MINDESTFOKUSSIERABSTAND 0,7 m
MAXIMALE VERGRÖSSERUNG 0,25
FILTERDURCHMESSER (MM) 82
GEWICHT 950 g