Seltene Gäste aus der Vogelwelt kommen immer mal wieder. Als eine Spatelraubmöwe auf der Schwäbischen Alb gesichtet wurde, dachte ich nicht, dass es möglich wäre, dass man von diesem Gast gute Bilder bekommen könnte. Deshalb habe ich mich nicht darum gekümmert.
Am dem Wochenende war eine GDT Regionalgruppe zu Gast und wir wollten dieser noch Aufnahmen von Alpenböcken ermöglichen, allerdings waren an den üblichen Locations noch keine unterwegs. Auf dem Weg zu einem neuen Standort fielen uns mehre Ornithologen und Naturfotografen am Straßenrand auf die eine Wiese beobachteten, es war natürlich sofort klar das musste die Spatelraubmöwe sein. Sah im ersten Moment aber nicht so toll aus wie erwartet war die Möwe viel zu weit weg. Aber am nächsten Tag bin ich nochmal nach der Arbeit hingefahren, um mir die Situation besser an zusehen und ja es war möglich die Möwe in der Wiese ganz gut zu fotografieren.
Die nächsten Tage wenn es möglich war, nach der Arbeit war eine Stunde Raubmöwen Fotografie angesagt. Wie das so ist man trifft Kollegen und die zeigen einem Bilder und erzählen dass die Möwe immer zur Mittagszeit in nahen Bieberteich unterwegs ist. Schade um diese Uhrzeit ist Arbeiten angesagt, am Wochenende war schlechtes Wetter und dann war die Spatelraubmöwe weg. Ich hätte die Raubmöwe so gerne im Wasser oder vielleicht sogar badend gehabt, na ja wie immer Glück haben die Anderen. Die Möwe war weg, keine Sichtung mehr.
Deshalb am Wochenende die Makroausrüstung eingepackt und los zum Alpenbock am Parkplatz angekommen, die Wiese kurz gecheckt, wie gemeldet keine Möwe.Aber manchmal hört man auf die Innere Stimme, die schon sagte lass das 600er im Kofferraum und die jetzt sagte diese kontrollier den See. Also langsam ohne Ausrüstung zum See und —-
Man glaubt nicht wie schnell ein Naturfotograf 400m laufen kann, schnell zum Auto die Möwe badet gerade, das Traummotiv!! – wird nicht reichen bis ich wieder am See bin. Rucksack geschnappt Stativ und los 400mm später, die Möwe badet noch. Aufbauen dauert viel zulange! Vermutlich wenn man endlich fertig ist ist auch der Badetag beendet.
Endlich alles so tief aufgebaut, wie möglich, das Teleobjektiv über die Wasseroberfläche geschwenkt und ich sehe auf dem Schwenkdisplay das Wasser spritzen. Klasse die Badet immer noch!!! Nicht immer klappt das mit der inneren Stimme, diesmal schon 1h dauer Baden! Danach war ich auch nass – geschwitzt und sehr zufrieden. Doch noch die Schmarotzerraubmöwe auf der Schwäbischen Alb im Wasser bekommen – fotografiert und gefilmt, super.
Das war wirklich der letzte Tag an dem die Möwe gesichtet wurde – Schwein gehabt. Manchmal ist das Leben als Vogelfotograf in Ordnung
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