Die erste Idee, das Stativ nicht mehr tragen zu müssen, kam mir beim Libellen fotografieren, an einem Teich, den man mit dem Auto nicht direkt anfahren kann. Mit dem Fahrrad ist der Teich schnell und über einigermaßen gute Wege zu erreichen. Die ersten Versuche, das Stativ mit Expandern am Gepäckträger zu befestigen, verliefen nicht positiv. Das Stativ verrutschte auf holprigen Wegen und bis ich es gelöst hatte, verging viel zu viel Zeit. Die Möglichkeit, einen Fahranhänger zu verwenden, fand ich nicht geländetauglich.
Von Anfang an war klar, daß ich die empfindliche Fotoausrüstung im Rucksack transportiere. Das Stativ sollte senkrecht am Gepäckträger befestigt werden. Auf unwegsamen Wegen durfte es nicht wackeln und es sollte schnell einsatzfähig sein. Auf Grund dieser Vorgaben entwickelte ich einen Stativständer, der seitlich am Gepäckträger befestigt wird. Im Stativständer steht das Stativ sicher und wird nur durch einen Riemen gehalten, damit ist der schnelle Zugriff auf das Stativ gewährleistet. Die Füße des Stativs werden in kleinen Kunststofftöpfen und der Kopf des Stativs wird in einer gepolsterten Gabel gehalten. So ist das Stativ beim Radfahren im Gelände sicher befestigt.
Zum Aufbau
Der Stativständer
besteht aus10x10mm Aluvierkantrohr mit einer Wandstärke von 1,5 mm .
Die Eckstöße sind mit Hilfe von verzinkten Stahlwinkeln verbunden.
Die Aluminiumrohre und die Stahlwinkel gibt es im Baumarkt zu kaufen.
Die Stahlwinkel und die Alurohre sind mit Blindnieten miteinander
verbunden, diese haben den Vorteil, daß sich die Verbindung durch
Erschütterungen nicht lösen kann wie eine Schraubverbindung.
Blindnieten und die dazugehörende Zange zur Montage sind in jedem
Baumarkt erhältlich Bei Verwendung von Schrauben sollten diese durch
Klebstoff im Muttergewinde gesichert werden.
Zwei
senkrechte, parallele Aluvierkantrohre sind über zwei
Aluwinkelleisten ( Wandstärke 1,5mm ) miteinander verbunden. An den
Enden der senkrechten Rohre sind Aluwinkel ( Winkel zur Befestigung
von Regalbrettern ) befestigt, auf die jeweils ein Kunststofftöpfchen
( stabile Salbenkruken sind in Apotheken erhältlich, oder Endkappen
für Abwasserrohre ) geschraubt ist. Je nach Stativbeindicke sollten
diese Töpfe mit Schaumgummi ( Isomatte gibt es in 10mm starker
Ausührung in Supermärkten beim Campingbedarf ) oder einem Stück
Heizungsrohrisolierung ( Baumarkt ) ausgepolstert werden.
Am
oberen Ende des Stativständers ist die Aluwinkelleiste durch ein
Stück Multiplexholz verstärkt, in diesem befinden sich zwei M6
Einschlagmuttern. Durch diese Gewinde kann die Gabel ausgetauscht
werden. Die Form der Gabel wird dem Stativkopf angepaßt. Ich
verwende zwei unterschiedliche Gabeln, je nachdem welches Stativ ich
transportiere. Die Gabel besteht aus einem Flachmaterial (Querschnitt
25×2 mm ) und 2 mm Alublech, das zur Polsterung mit Isomatte und
Klebeband umwickelt wurde.
Wichtig ist die gute Befestigung
an einem stabilen Gepäckträger. Etwa in der Mitte des
Stativständers zweigen von den senkrechten Vierkantrohren zwei
Querrohre ab. Die Verbindung zwischen den Querrohren und den
senkrechten Rohren übernehmen verzinkte Stahlwinkel, die mit den
Rohren vernietet sind. Der Gepäckträger des Fahrrads wird zwischen
die Querrohre und Aluleisten (Querschnitt 20x5mm ) geklemmt. Hierzu
sind die Querrohre durchbohrt, in der Aluleiste befinden sich
Gewinde, geklemmt wird mittels Innensechskantschrauben M6.
Zusätzlich muß der Stativständer am unteren Ende mit dem
Gepäckträger verbunden werden. Bei meinem Gepäckträger wird der
Stativständer mittels eines Hakens in einer Öse im unteren Bereich
des Gepäckträgers eingehängt. Bei anderen Gepäckträgertypen
sollte man den Stativständer an dieser Stelle noch einmal mit dem
Gepäckträger verschrauben oder zumindest mit einem Riemen
festspannen, da sonst der Stativständer laufend gegen den
Gepäckträger schlägt.
Die Verbindungsstellen der Alurohre habe
ich gegen Scheuern mit Klebeband umwickelt. Für Regenwetter kann man
sich noch einen Überzug aus Nylonstoff nähen, der den Stativständer
und das Stativ vor Verschmutzung schützt.