Sony a9

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Die Kamera sieht harmlos aus: klein, ohne großen Batterie- / Hochformatgriff – ein kleiner Wolf im Schafspelz. Wie schlägt sich die Sony A9 in der Naturfotografie besonders in der Tierfotografie?

Eigentlich sollte man die Sony apha 9 nicht kaufen, keiner sieht, was die Kamera kann. Sehr schlecht zum Angeben und bei vielen Tests fällt die A9 zurück:

Die Canons / Nikons können bei den Aussenmaßen punkten, Sony mit den inneren Maßen.

Beim sogenannten Metzger Vergleich, wie viel Gramm bekommt man pro 1000,- Euro verliert die Sony gegen über den DSLR Profi Gehäusen.

Last but not least beim Soundcheck versagt die Alpha 9 komplett, mit elektronischem Verschluss hört man nichts! Kollegen mit Klapperspiegel fragen oft, ob man überhaupt Bilder macht. Dabei füllt sich die Speicherkarte mit 20 B/sec und der AF verfolgt das Motiv. Für Tierfotografen eine tolle Sache, bei 10-14 Bilder pro sek können DSLRs schon einen tollen Sound machen, der bei einigen Motiven nicht so gut ankommt.

All das macht die Alpha 9 aus: klein, leicht, schnell, tolle Motivverfolgung und leise. Das sind genau die Features die man als Tierfotograf benötigt. Die 20 Bilder pro sec. mit AF Nachführung und Motiv tracking sind eine Hausnummer geht, aber nur mit komprimiertem raw und elektronischem Verschluss. Aber braucht man 20B/sec?

Das sehr gute Motiv tracking ist der wichtigere Punkt, die 20 B/sek sind ein schöner Zusatz, den man nicht immer benötigt, aber wenns darauf ankommt, dann hat man sie. Der erste Einsatz war beim Bartkauz auf Grund schlechten Trainings ( zuvor viele Makrofotos gemacht ) war meine Motivverfolgung mit der Kamera nicht optimal, um so überraschter war ich bei den Ergebnissen. Das AF Tracking verfolgte den Kauz bis zum Sucherrand, falls ich zu langsam war. Durch den elektronischen Verschluss entfällt die Dunkelphase und man kann sich komplett auf das Nachführen konzentrieren. Durch die 20 Bilder pro sec hatte ich die Auswahl zwischen verschiedenen Flügelstellungen.

AF Tracking mit der Sony a9
Sony a9, 400 2.8
1/1250 f/2.8 ISO 1250

Auch dass die Kamera keinen festen Hochformatgriff hat, ist positiv. Ohne hat man den Vorteil deutlich niedriger fotografieren zu können und gerade in dieser Perspektive liegt oft die Lösung für ein gutes Bild. Wenn man dann doch einen braucht, kann man diesen montieren und hat alle Bedienelemente auch im Hochformat plus die Leistung von 2 Akkus. Auch für das Thema Gewicht ist die Trennung Kamera / Batteriegriff wieder positiv und man kann bei langen Fototouren in der Natur das Rucksackgewicht reduzieren.

Die Anzahl der Bedienelemente und die Konfigurierbarkeit gefallen mir sehr gut. Es sind trotz des kleinen Gehäuses viele Elemente vorhanden, wichtig für den Tierfotograf, die meisten mit der rechen Hand bedienbar, die linke stützt das Teleobjektiv und kann nicht gleichzeitig Tasten am Gehäuse bedienen.

Bei der Haptik der Knöpfe hat Sony bei der A9 ii nachgebessert, man kommt aber auch mit der A9 Haptik zurecht.

Anleitung zum AF der A9 leider kein pdf

Positiv an der Sony A9:

– AF Tracking, wirklich eine deutliche Verbesserung zu dem AF von DSLRs

– Keine Verschlussgeräusche bei Verwendung des elektronischen Verschlusses

– keine Dunkelphase im Sucher bei Verwendung des elektronischen Verschlusses

– Größe / Gewicht

– Rauschverhalten bei hohen ISO

– Geschwindigkeit

Negativ an der Sony A9:

– nach dem Einschalten am Hauptschalter braucht die Kamera zu lange, bis man zum ersten mal auslösen kann. Abhilfe frühzeitig anschalten ist nicht immer optimal

– Pro capture; die rollierende Aufzeichung von Bildern bei halb gedrücktem Auslöser und Speicherung beim Auslösen wäre für die Sony a9 ein sehr sinnvolles Feature.

– Abdichtung der Kamera gegen Regen, Beispiel die Abdeckungen der Anschlüsse sind billig. ( hat Sony neben der besseren Haptik der Bedienknöpfe bei der alpha 9II geändert )

– Das berühmte Menü ist wirklich unübersichtlich, so dass man sich darin verlieren kann – könnte man besser machen.

– Sensor liegt offen beim Objektivwechsel. Warum man die automatische Sensorreinigung nur manuell starten kann, ist mir schleierhaft, ob man den Verschluss wie z.B. bei Canon schliessen könnte, sollte Sony prüfen. Fakt ist das Thema Sensor Verschmutzung ist ein Thema gerade für Naturfotografen, hier braucht es noch bessere Lösungen.

Fazit

Auch die A9 ist keine perfekte Kamera für Naturfotografen, für mich aber die Beste, für bewegte Motive in der Tierfotografie, die ich je hatte. Leise, schnell, treffsicher, leicht das sind die Vorteile für den Wildlife Fotografen. Optimal für den Vogelfotografen bei fliegenden Vögeln.

Bildbeispiele:

Startender Barkauz
Sony a9, 400 2.8
1/2500 f/2.8 ISO 800
startender Sterntaucher in der Abendsonne
Sony a9, 400 2.8 +2x= 800mm
1/500 f/7.1 ISO 500
nordischer Kleiber
Sony a9, 400 2.8 + 1.4x = 560mm
1/250 f/4.0 ISO 1000
auch das Geht mit der Sony a9
Sony a9, 400 2.8 + 2x = 800mm
1/300 f/5.6 ISO 800
defokussiert
Herbstbalz der Birkhähne
Sony a9, 400 2.8 +1,5x=560mm
1/800 f/4 ISO 3200
Bartkauz
Sony a9, 400 2.8
1/2500 f4 ISO 800

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